Schön, dass Sie dieses Refugium der Ästhetik im Herzen Wellingsbüttels gefunden haben.
Ein Ort, der unter die Haut geht, Entspannung und Entfaltung bietet, Ausstrahlung und Selbstvertrauen verleiht.
Aber bevor es um Ihren Hauttyp geht, sollen Sie erfahren, in welche Hände Sie sich begeben:
Ich heiße Dr. Isabel Florêncio Pape – und schon der Name wirft in der Regel Fragen auf. Anbei fünf, die mir eine Hamburger Journalistin gestellt hat – und meine Antworten darauf.
Fünfmal kurz gefragt – und länger geantwortet
1. Wie kam es, dass Sie promoviert haben und in welchem Fach?
Ich bin in Belo Horizonte in Brasilien als Tochter eines Einzelhändlers zusammen mit sieben Geschwistern in einem Armenviertel aufgewachsen. Da war ein Studium gar nicht vorgesehen. Ich musste es mir über viele Tätigkeiten und Stationen selbst erarbeiten: zunächst als Grundschullehrerin für Kunst, dann als selbständige Fotografin, schließlich als Dozentin an einer Privatuni. Für Kunst, Kino und Kafka konnte ich mich schon als Jugendliche begeistern und das hat mit einer anspruchsvollen Bewerbung an einer Eliteschule zu tun, die ich anschließend drei Jahre lang besuchen durfte: Was für meine Mitschülerinnen selbstverständlich war, schöne Bücher und klassische Musik, war für mich wie eine Offenbarung. Die Sprache der Kunst vermittelte mir ein neues Verständnis der Welt, dem ich wissenschaftlich auf den Grund gehen wollte. Inhaltlich ging es in meiner Promotion um Intermedialität in der Fotografie, angefangen von den 70er Jahren bis zu modernen ästhetischen Kopplungen und Brüchen.
2. Warum sind Sie nach Deutschland gekommen – und geblieben?
Ich habe ein Promotionsstipendium über den DAAD, Deutschen Akademischen Austauschdienst bekommen. Das war wunderbar – im wahrsten Sinne des Wortes: Das erste Mal konnte ich mich voll auf das Lernen konzentrieren und musste nicht nebenbei für meinen Lebensunterhalt sorgen. Und ich habe entdeckt, wie gut es sich in Deutschland leben lässt, zunächst in Weimar an der Bauhaus-Universität, dann in Berlin an der Humboldt-Universität, wo ich ein Graduiertenkolleg besucht habe. In Brasilien hatte ich 24 Stunden am Tag Angst – vor Kriminalität, vor der wirtschaftlichen Instabilität und sozialen Ungerechtigkeiten. Geblieben bin ich aber der Liebe wegen. Zunächst zu einem Mann, dessen Nachnamen ich heute immer noch trage. Dann zu einer Mentalität, die zu mir passt: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Disziplin. Ich möchte weiterhin gern in Deutschland leben und arbeiten, sehe aber mit Sorge, dass das rechte Lager drastisch wächst, sich die Stimmung dreht und Menschen anderer Nationalität zurückgeführt, ja „deportiert“ werden sollen. Umso dankbarer machen mich der Respekt und die Anerkennung, die ich in meiner täglichen Arbeit erfahre.
3. Wie sind Sie Kosmetikerin geworden?
Viele Jahre lang habe ich mich bemüht, in der deutschen Hochschullandschaft Fuß zu fassen. Aber es lief nicht rund, ging von einem Zeitarbeitsvertrag zum nächsten, und um Professorin zu werden, hätte ich noch habilitieren müssen. Zudem vermisste ich Menschlichkeit, Kollegialität und echten Austausch mit den Studierenden. Psychologen würden sagen, Intersubjektivität wurde hinter der Maske der Weisheit kaschiert. Jedenfalls war es am Ende nicht mehr meine Welt. Da es aber bekanntermaßen kein richtiges Leben im falschen gibt, habe ich auf Kosmetik umgeschult. Das ging nicht ohne Widerstände: Mein Mann war damals strikt dagegen. Das sei unter meinem Niveau, fand er. Ich sah das anders: Unter meinem Niveau war es, unglücklich zu sein. Heute kann ich sagen, es war die goldrichtige Entscheidung, mit Mitte 40 noch einmal ganz neu anzufangen. Als Kosmetikerin habe ich meine Berufung gefunden.
4. Was macht Sie so glücklich in Ihrem Beruf?
Ich kann meine ästhetische Prägung und meine Herzlichkeit ausleben. Außerdem bin ich autark und gestalte mein Leben selbst. Das ist genau die Kombination, die ich schätze. Am glücklichsten aber machen mich meine Kunden und Kundinnen. Wenn sie nicht nur wiederkommen, sondern sich bei mir wohlfühlen, frischer und fröhlicher aus der Tür gehen und sich womöglich für die entspannte Zeit und schöne Behandlung bedanken, bin ich ganz sicher, die richtige Berufswahl getroffen zu haben. Ehemaligen Hochschulkollegen, die das für einen Abstieg halten, rufe ich dann zu: Lieber eine glückliche Kosmetikerin als eine frustrierte Akademikerin!
5. Was unterscheidet Sie von Ihrem Berufsstand – abgesehen vom Doktortitel?
Erstens Reife: Ich durfte schon über vierzig Jahre Berufs- und Lebenserfahrung sammeln, bevor ich eine Kosmetikschule besucht habe. Zweitens der andere Blick: Ich komme aus einer anderen Kultur, in der sehr viel Wert auf reine Haut und Ausstrahlung gelegt wird. Drittens Tiefgang: Es geht nicht nur um Äußerlichkeiten. Schönheit braucht eine gründliche Ausreinigung als Basis, die passende Pflege zur Entfaltung und Revitalisierung sowie das nötige Selbstvertrauen, um langfristig zu wirken. Genau diesen Dreiklang biete ich in der Kosmetik Wellingsbüttel.